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Neuer Malaria-Impfstoff in Studie erfolgreich getestet

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An der Universität Tübingen entwickelten Wissenschaftler einen Impfstoff gegen Malaria, der in einer klinischen Studie eine Wirksamkeit von bis zu 100 Prozent erreichte.

Die Wissenschaftler spritzten den Probanden lebendige Malaria-Parasiten. Durch die gleichzeitige Gabe von Chloroquin, einem seit langem verwendeten Malaria-Medikament, verhinderten sie, dass die Probanden an Malaria erkrankten.

Der beste Schutz zeigte sich bei denjenigen Probanden, die den Impfstoff in einer hohen Dosis dreimal in je vierwöchigem Abstand erhielten. Sie waren zu 100 Prozent vor Malaria geschützt. Der Impfschutz sei auch zehn Wochen nach der Impfung noch zuverlässig vorhanden, so Studienleiter Benjamin Mordmüller in einer Pressemitteilung der Universität.

In den kommenden Jahren wollen die Forscher nun die Wirksamkeit des Impfstoffs im Rahmen einen klinischen Studie in Gabun in Zentralafrika, testen.

Stand: 17.02.2017


Malaria-Resistenz – neuer Wirkstoff erprobt

Wissenschaftler am Universitätsklinikum Heidelberg und am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) haben eine neue Substanz gegen fortgeschrittene Stadien der schweren Malaria entwickelt. Bei Mäusen mit menschlichen Blutzellen tötete der Wirkstoff SC83288 in kurzer Zeit die Erreger der schweren Malaria ab. Zudem wirkte er auch gegen Erreger, die eine Resistenz gegenüber anderen Medikamenten entwickelt haben. Bis der Wirkstoff auch Menschen helfen kann, dauert es jedoch noch einige Jahre. Die Wissenschaftler planen, im Jahr 2018 die ersten klinischen Studien zu dem Wirkstoff durchzuführen.

Der Erreger Plasmodium falciparum löst die schwere Malaria aus, die für den Menschen gefährlichste Form der Erkrankung. Sie kann Durchblutungs- und neurologische Störungen verursachen und führt ohne sofortige Behandlung zum Tod. Einige Plasmodien dieser Spezies haben in den letzten zehn Jahren eine Resistenz gegen gängige Malaria-Medikamente entwickelt. Die Wirkstoffe Artesunat und Chinin sind gegen die durch sie ausgelöste Form der Malaria wirkungslos. Fälle dieser resistenten Malaria häufen sich in Südostasien (Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam).

Fünf Parasitenformen können beim Mensch Malaria auslösen

Malaria zählt zu den weltweit häufigsten Infektionskrankheiten und ist überwiegend in Afrika, Asien und Südamerika verbreitet. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben 2015 weltweit 438.000 Menschen an den Folgen einer Malaria-Infektion. Auslöser sind Parasiten, einzellige Plasmodien, die über den Stich einer blutsaugenden weiblichen Stechmücke auf den Menschen übertragen werden. Aktuell gelten laut Robert Koch Institut fünf Plasmodienarten für den Menschen als gesundheitsgefährdend.

Typische Symptome einer Malaria-Infektion sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Ein Bluttest gibt Aufschluss, ob sich Plasmodien im Blut befinden. Wenn keine rasche Behandlung erfolgt, vermehren sich die Parasiten in der Blutbahn. Die Organe, inklusive des Gehirns, können nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt werden und versagen.

Schutz vor Malaria

Eine Schutzimpfung gegen Malaria gibt es derzeit nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin empfiehlt, sich bei Reisen in südtropische Länder so gut es geht vor Stechmücken zu schützen. Dabei helfen unter anderem mückenabweisende Sprays, Moskitonetze für die Nacht und das Tragen langer Kleidung sowie geschlossener Schuhe. Zusätzlich können Reisende eine medikamentöse Malariaprohylaxe vornehmen. Sie bietet keinen absoluten Schutz, verringert jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.

Stand: 09.02.2017